Chronische metabolische Azidose

Berechnung der Säurebelastung mit unserem Säure-Basen-Rechner

Um die Säurebelastung durch Nahrungsmittel zu senken, muss man wissen, welche Nahrungsmittel das Säure-Basen-Gleichgewicht aus dem Lot bringen können und welche es stabilisieren. Das ist aber leider erheblich schwieriger als den Zucker- oder Fettgehalt von Nahrungsmitteln herauszufinden. Denn abhängig davon, wie Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln im Körper verstoffwechselt werden, wirken sie sauer oder basisch.

Vor ca. 25 Jahren hat eine Forschungsgruppe aus Dortmund gemessen, wie der Verzehr verschiedener Nahrungsmittel die Säureeinheiten im ausgeschiedenen Urin beeinflusst. Dazu analysierte die Forschungsgruppe die Ernährungstagebücher und Säureausscheidung im Urin von gesunden männlichen Probanden*. Mit den Ergebnissen wurde eine Formel berechnet, welche die Säureeinheiten im Urin anhand der zugeführten Nährstoffe voraussagt. Dazu muss man allerdings die Anteile an Mineralstoffen (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid, Phosphat) und Proteinen in den Nahrungsmitteln kennen. Die Formel bestimmt damit den PRAL-Wert (englisch: potential renal acid load, PRAL). einzelner Lebensmittel in mEq. Der PRAL-Wert ermöglicht also das Bestimmen und Vergleichen der potenziellen Säurebelastung verschiedener Nahrungsmittel.

Ein hoher positiver PRAL-Wert bedeutet das Lebensmittel ist stark säurebildend. Ein Wert weit unter null weist auf eine stark basische Wirkung hin.

Der PRAL-Wert dient nicht dazu, die tatsächliche Säurebelastung einer Person zu berechnen, denn diese hängt auch von anderen Faktoren ab, z. B. körperliche Aktivität oder Erkrankungen wie Diabetes.

Die Originalstudie berechnet den PRAL-Wert für jeweils 100 g pro Lebensmittel. Dadurch wird das Abschätzen der Säurelast einer kompletten Mahlzeit schwieriger. Daher haben wir die Säurelast verschiedener kompletter Gerichte berechnet, sodass Sie die Säurebelastung über einen ganzen Tag überprüfen können. Dazu bieten wir 2 Möglichkeiten an:

  1. Die Berechnung mit unserem Säure-Basen-Rechner.
  2. Die Berechnung mit dem Ampelsystem.

Bitte berücksichtigen Sie bei der Berechnung einer Tagesbilanz auch Getränke.

Unser Säure-Basen-Rechner funktioniert wie folgt: Die Icons in der ersten Zeile stehen für die Lebensmittelgruppen, aus denen Sie wählen können.

Nehmen wir an, Ihr Lieblingsfrühstück ist Müsli mit 1,5 %iger Milch, Apfel und Cashewnüssen. Dann klicken Sie folgendes:

  1. Klicken Sie auf das Icon für Getreide und Backwaren. (1.)
  2. Klicken Sie auf Müsli etc. (2.)
  3. Klicken Sie auf Müsli, dadurch öffnen sich rechts daneben die Beilagen. (3.)
  4. Durch den kleinen Pfeil rechts neben Milchprodukte können Sie zwischen den verschiedenen Beilagen (Milchprodukte, Obst und Belag) wechseln. Wählen Sie Milchprodukte aus. (4.)
  5. Unter Milchprodukte klicken Sie auf Milch 1,5 %. (5.)
  6. Ihre Auswahl wird automatisch zur Tagesbilanz hinzugefügt. Jetzt fehlen noch der Apfel und die Cashewnüsse. (6.)
  7. Wechseln Sie dazu mit dem Pfeil neben Milchprodukte (4.) zu Obst und klicken Sie auf den Apfel. In Ihrer Tagesbilanz steht jetzt Müsli, mit Milch 1,5 % und mit Apfel.
  8. Danach wechseln Sie mit dem Pfeil neben Obst zu Belag (4.) und klicken auf die Cashewnüsse. Diese werden ebenfalls zu Ihrer Tagesbilanz hinzugefügt. Möchten Sie keine Beilage hinzufügen, klicken Sie unter Beilagen auf „ohne“.
  9. Wenn Sie eine Beilage wieder aus der Tagesbilanz herausnehmen möchten, klicken Sie in Ihren Ergebnissen auf das X hinter der entsprechenden Beilage. (7.)

Die Säurebelastung ist nur ein Aspekt einer gesunden Ernährung. Glücklicherweise sind viele Nahrungsmittel, die niedrige oder negative PRAL-Werte aufweisen auch unter anderen Gesichtspunkten (Kalorien, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe) gesund. Spielen Sie ein wenig mit dem Rechner, um mehr herauszufinden.

Hier kommen Sie zum Säure-Basen-Rechner!


*Die Autoren der Studie schreiben, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass der Effekt auf den Säure-Basen Haushalt von Frauen grundlegend anders ist.

Quellen: Remer T et al. Potential Renal Acid Load of Foods and its Influence on Urine pH. J Am Diet Assoc. 1995; 95(7): 791-797.
Remer T et al. Dietary potential renal acid load and renal net acid excretion in healthy, free-living children and adolescents. Am J Clin Nutr. 2003; 77: 1255-1260.